Schon aus dem 12. Jahrhundert stammen erste Belege, dass Menschen mit Zahnersatz versorgt wurden. Gefunden wurden diese im Kreis Demmin. Ausgrabungen brachten es auf slawischen Grabfeldern zutage. Auf Ende des 18. Jahrhunderts wurden erste Porzellangebisse datiert. Nachdem die Porzellangebisse bis ins 19. Jahrhundert Hochkonjunktur hatten, wurde für die Zahnmedizin die Einsatzmöglichkeit des Werkstoffs Kautschuk entdeckt. Der Vorteil für viele Bevölkerungsschichten war darin zu sehen, dass sie sich dieses Material für Zahnersatz leisten konnten. Inzwischen ist der ästhetische Aspekt immer weiter in den Vordergrund gerückt. Zudem wird die Oberfläche vom Kautschuk im Laufe der Zeit spröde und porös.

Kunststoff und Werkstoffe aus Keramik werden nun vordergründig genutzt, um Zähne durch Zahnersatz zu ersetzen.

Im Laufe der Jahre hat sich bei dem Material für Zahnersatz viel getan

Dieser kleine Überblick soll die Möglichkeiten, die Einsatzbereiche und die Vor- und Nachteile zeigen bzw. gegenüberstellen.

  • Zahnzement
  • Amalgam
  • Kunststoff
  • Zahnstahl / Nicht-Edelmetall-Legierungen
  • Gold
  • Palladium
  • Titan
  • Keramik

Der Zahnzement, das Amalgam und der Kunststoff werden genutzt für Zahnfüllungen, Fixierung von Inlays, Kronen und Brücken. Bei Kunststoff erweitert sich der Aufgabenbereich um Prothesen, Provisorien, Bissschienen und auch um Implantate.

Dem Zahnstahl und den Nicht-Edelmetall-Legierungen fallen Aufgaben zu, welche die Kronen, die Brücken und Prothesen betreffen.

Aus Gold werden Kronen und Inlays gefertigt. Bereits vor mehr als 1.000 Jahren kam Blattgold in der Zahnmedizin zum Einsatz.

Inzwischen ist es das Material Palladium, welches der Dentist für Kronen und Prothesen nutzt. Es handelt sich um ein weißes, hartes Edelmetall. 90 % der Dentallegierungen enthält Palladium.

Ein relativ neues Material ist Titan, welches sich hervorragend für Implantate eignet. Dennoch gestaltet sich die Verarbeitung von diesem Material sehr schwierig. Vorzufinden ist er vorwiegend im CAD/CAM-Verfahren.

Keramik kommt zum Einsatz, wenn es um Inlays, Kronen, Implantate, Verblendungen, Unterbauten für Kronen, Brücken aus Vollkeramik und Veneers, geht.

Der Zahnzement kann, wegen seiner geringen Stabilität nur als Übergangslösung angesehen werden. Amalgam wird wegen seiner Korrosionsanfälligkeit und seinen weiteren schlechten Eigenschaften kaum noch verwendet. Zudem wurde nachgewiesen, dass es hochgiftig ist, sodass Füllungen aus diesem Material sogar entfernt werden müssen.

Günstiger als Material ist da schon Kunststoff. Optisch überzeugt die Anpassung an die Zahnfarbe. Leider schneidet er im Vergleich zu anderen Material bezüglich der Haltbarkeit schlechter ab. Gesundheitlich ist Kunststoff nur bedingt zu empfehlen. Einen Pluspunkt sammelt dieses Material bei den Kosten.

Kosten für Zahnersatz

Einen großen Teil für den Zahnersatz muss der Patient selbst tragen. Unter bestimmten Voraussetzungen erfolgt auf Antragstellung eine Bezuschussung durch die gesetzlichen Krankenkassen. Doch eine pauschale Aussage, auf welche Höhe sich diese beläuft, kann nicht getroffen werden.

Zunächst wird hier die Frage nach dem Material für den Zahnersatz relevant. Als Nächstes ist es eine Frage, ob der Patient regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen hat. Dies ist durch das Führen des Bonusheftes nachzuweisen. Anhand des Einkommensnachweises, der Vorlage vom Bonusheft und dem Heil- und Kostenplan, kann die gesetzliche Krankenkasse Ihren Zuschuss berechnen. Prozentual reicht dieser von 50 % über 60 % bis hin zu 80 %. Trifft die Härtefallregelung zu, kann eine doppelte Bezuschussung erfolgen. Dies würde bedeuten, dass der Zahnersatz komplett von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt würde.