Im Bereich der Medizin mit den konservativen Fortschritten hat sich viel getan. Dennoch kann auf die rekonstruktive Chirurgie nicht verzichtet werden. Beide Varianten verfolgen das gleiche Ziel in der Urologie. Die Funktion der Organe zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Handelt es sich um Tumore, ist der rekonstruktive Ersatz oftmals die letzte Chance für den Patienten.
Bereiche der rekonstruktiven Urologie
Es sind 4 Gebiete, in denen die rekonstruktive Chirurgie auf dem Sektor der Urologie Anwendung findet. Es handelt sich um
- Harnleiter
- Harnblase
- Harnröhre
- Penis
Bei Schäden der Harnleiter ist es vorwiegend eine Verengung. Der Mensch verfügt über zwei Nieren und zwei Harnleiter. Diese sind für die Weiterleitung des Harns in die Blase zuständig. Von Harnleiterverengungen sind vorwiegend Männer betroffen. Begonnen wird mit der Diagnostik, um präzise zu lokalisieren, an welcher Stelle die Verengung vorliegt und behandelt werden muss. Unterschieden wird, ob es sich um eine angeborene oder eine erworbene Harnleiterverengung handelt. Für erworbene Harnleiterverengungen kommen Entzündungen, Harnleitersteine, Tuberkulose, Narbenbildungen, Erkrankungen des Darms oder Tumorerkrankungen in Betracht.
Diverse rekonstruktive Möglichkeiten stehen dem Facharzt zur Verfügung. Ist die Verengung relativ kurz, genügt es, dass der Harnleiter gedehnt wird. So eröffnet sich die Chance medizinische Instrumente, ohne einen Hautschnitt, einzuführen. Oftmals muss jedoch mittels der rekonstruktiven Chirurgie die Harnleiterverengung entfernt werden. Ersetzt wird dieser Bereich entweder durch eigenes Gewebe, anderes natürliches oder künstliches Gewebe. Die nächste Alternative bei einer Harnleiterverengung mittels rekonstruktiver Urologie ist der Einsatz von dünnen Dauerkathetern. Diese Harnleiterschienen stellen sicher, dass der Urin aus der Niere in die Blase abfließen kann. Es bietet sich noch eine Entfernung der betroffenen Stelle durch die rekonstruktive Urologie an. Dabei findet eine Kürzung des Harnleiters statt. Diese hat eine Distanz von der Blasenschleimhaut bis hin zum Blaseneingang.
Rekonstruktion der Harnblase aus körpereigenen Darmsegmenten
Liegt eine Störung der Harnblase vor, kann sich der Urologe der rekonstruktiven Chirurgie bedienen. Meist kann der Urin nicht störungsfrei von der Blase an die Nieren abgegeben werden. Mögliche Ursachen sind eine Fehlfunktion, welche angeboren ist oder ein Tumor. Therapeutisch bleibt oftmals nur eine Entfernung der Harnblase als Ausweg. Sie muss dann ersetzt werden. Durch die rekonstruktive Chirurgie eröffnet sich die Möglichkeit, die Harnblase durch körpereigene Darmsegmente zu ersetzen. Der Urologe hat die Entscheidung zu treffen, ob hierfür der Dünndarm oder der Dickdarm verwendet wird. Hauptsächlich ist es eine Frage des Alters und der Konstitution des Patienten.
Bei Funktionsstörungen der Harnröhre gibt es verschiedene Lösungsansätze
Denkbar ist auch die Verengung der Harnröhre, um auf die rekonstruktive Chirurgie zurückzugreifen. Wurde diese Diagnose gestellt, bedeutet es, dass der Urinabfluss von der Blase nach außen gestört ist, kann die Blase nicht vollständig entleert werden, es droht eine Harnwegsinfektion. Unbehandelt oder nicht rechtzeitig darauf reagiert, kann der daraus resultierende Rückstau des Urins zu irreparablen Nierenschäden führen. Diagnostiziert wird daher zunächst, wo und in welchem Umfang die Verengung der Harnröhre vorliegt. Diese zu Dehnen ist zwar die einfachste Methode, doch leider führt sie oftmals nur zu vorübergehenden Verbesserungen. Bessere Erfolge werden bei der rekonstruktiven Chirurgie bei diesem Beschwerdebild erzielt, wenn ein Stent eingesetzt wird. Dieses röhrenförmige Gittergerüst dehnt die Harnröhre.
Dadurch bleibt durch Durchlässigkeit gegeben. Leider sind auch bei dieser Methode Nachteile zu beklagen. Es kann nur ein temporärer Erfolg verbucht werden. Der Stent bedeutet für den menschlichen Körper einen Fremdkörper, daher kann es zu Harnwegsinfekten durch die Ansiedlung von Keimen kommen. Eine Alternative in der rekonstruktiven Urologie hierzu stellt die Schlitzung dar. Die betroffene Stelle der Harnröhre wird aufgeschlitzt. Ein Blasenkatheter, welcher anschließend eingesetzt wird, dient der Unterstützung. Betrifft die Verengung nur einen kurzen Bereich, wird im Bereich des Penisschafts dieser Teil entfernt. Die letzte, hier noch vorgestellte Option soll die Harnröhrenplastik sein. Sie wird in der rekonstruktiven Urologie dann eingesetzt, wenn es sich um längere Engstellen handelt.
Rekonstruktive Urologie bei einer Schädigung vom Penis
Nicht zu unterschätzen sind die Folgen einer Schädigung vom Penis. Diese kann wiederum angeboren oder erworben sein. Eine erworbene Penisverkrümmung kann die Peyronie-Erkrankung sein. Sie führt oftmals zu einem Leidensdruck, da beim Geschlechtsverkehr starke Schmerzen auftreten können. Die Anamnese wird von klinischen Untersuchungen begleitet. Ziel der rekonstruktiven Urologie ist es ein Abknicken operativ zu beseitigen. Dazu ist eine präzise Lokalisation unumgänglich.