Schwerwiegend können die thermischen Schädigungen der Haut, verursacht durch Verbrühungen und Verbrennungen, sein. Da, je nach Schwergrad der Verbrennungen Narben zurückbleiben können, ist nicht nur eine Schädigung der Haut bei den Patienten zu diagnostizieren, sondern meist auch psychische Schäden. Vor allem dann, wenn die Verbrennungen im Sichtbereich wie dem Gesicht, dem Hals, dem Dekolleté und den Händen, vorliegen. Die plastische Chirurgie hält aber Behandlungsmöglichkeiten bereit, welche die Narbenbildung lindert oder fast gänzlich beheben lässt. Es handelt sich um die Hauttransplantation.

Schwergrade der Verbrennungen

Folgender Liste sind die Schwergrade, ihre Anzeichen, betroffene Hautschichten und Therapien zu entnehmen.

Schwergrad 1

  • Rötung der Haut, Schwellung und Schmerzen
  • Epithelschädigung ist oberflächlich, Zellschädigung liegt nicht vor
  • Heilung ohne konservative Maßnahmen, Kühlen gegen die Schmerzen

Schwergrad 2 A

  • Rötlich-weißliche Blasenbildung, schmerzhafte Schwellungen und Rötung, noch wegdrückbar
  • Epidermis ist geschädigt, zusätzlich von der Dermis oberflächliche Teile
  • Konsultation des Arztes zu empfehlen, heilt meist spontan, Kühlen gegen die Schmerzen

Schwergrad 2 B

  • Nicht mehr wegdrückbar ist die Rötung, sehr schmerzhaft, rötlich-weißlich Blasenbildung
  • Schädigungen der Epidermis und der Dermis, Haarfollikel und Nägel sind noch nicht betroffen
  • Begutachtung durch den Arzt erforderlich, eventuelle Einleitung chirurgischer Intervention

Schwergrad 3

Behandlungsmöglichkeiten

Operative Behandlungen werden ab der Verbrennung des Grades 2 B und 3 unumgänglich. Es sind die Hautschichten, welche für eine spontane Heilung erforderlich sind, zerstört. Wichtig ist, in der Anfangsphase sofort das verbrannte Gewebe operativ zu entfernen.

Je nach dem Umfang der Operation sind weitere Maßnahmen, wie die künstliche Beatmung und die Verabreichung von Medikamenten nötig. Vor einer Hauttransplantation müssen alle abgestorbenen Hautpartien entfernt werden. Eine Sepsis kann sonst nicht ausgeschlossen werden.

Die Wunden werden, wenn nicht zur groß, mit Eigenhauttransplantaten verschlossen. Es ist hierzu erforderlich eigene Haut als Spenderhaut zu entnehmen. Es werden dafür dünne Schichten der Haut des Patienten abgetragen. Der Heilungsprozess der Areale, wo die Hautentnahme erfolgte, dauert etwa 10 bis 14 Tage.

Alternativen zu Eigenhauttransplantaten

Unterschiedliche Gründe können dazu führen, dass eine Eigenhauttransplantation im Moment oder generell nicht möglich ist. Als Grund kommen zu geringe Entnahmemöglichkeiten in Betracht. In diesem Fall kann sich der Chirurg, in Absprache mit dem Patienten, für einen Hautersatz entscheiden.

Vorübergehende Alternativen für die Abdeckung der Wunden können,

  • allogene Spalthauttransplantation
  • künstlicher Hautersatz
  • Schweinehaut

sein.

Da es sich bei den eben genannten Alternativen um zeitlich begrenzte Wundverschlüsse handelt, steht noch die Narbenplastik zur Verfügung. Unter Narbenplastik ist ein operativer Eingriff zu verstehen, welcher die Narbe korrigiert. Dies ist aus kosmetischer Sicht, aber auch wegen der Verbesserung der Funktionsfähigkeit des betroffenen Areals, durchzuführen.

Die Narbenbildung gestaltet sich nach Ursache und dem Ort der Hautstellen unterschiedlich. So kann es sich um eingezogene Narben (atrophe Narben) oder um erhabene Narben (hypertrophen Narben) handeln. Behandelt werden die Narben durch das Unterspritzen durch den Arzt oder das Entfernen, durch Schneiden, des Narbengewebes.

Ist der Narbenverlauf jedoch ungünstig oder es kommt zu Narbenkontrakturen (Narben, welche Stränge in der Bewegung einschränken), sieht sich der Arzt gezwungen, die Verlaufsrichtung der Narbe zu verändern. Bei der Z-Plastik führt er entweder Z-Schnitte oder W-Schnitte durch. Eine weitere Variante ist, die geschädigte Haut zu dehnen. Hierzu wird ein Expander implantiert und über Wochen hinweg mit Kochsalzlösung gefüllt.