Viele Menschen entwickeln Allergien auf Fremdkörper im Körper. Die häufigsten Allergien betreffen Materialien, wie Kobalt, Nickel oder Chrom. Bestand zuvor keine Allergie, ist nicht auszuschließen, dass eine Kontaktallergie sich im Laufe der Zeit entwickelt. Werden Implantate aus Metall beispielsweise Hüftgelenke oder Kniegelenke eingesetzt, können die daraus resultierenden Folgen bei einer Allergie, verheerend sein.
Symptome, Diagnostik und Behandlung
Die folgenden Symptome sind bezeichnend für eine Metall-Implantat-Allergie:
- Schwellungen
- Schmerzen
- Nervenreizungen
Die Gefahr ist darin zu sehen, dass sich eine Metall-Implantat-Allergie nicht unmittelbar nach der Operation zeigt. Teilweise vergehen Jahre, bis die genannten Symptome bemerkt werden. Bis dahin kann es bereits zu einer Infektion gekommen sein.
Als erste Maßnahme der Diagnostik ist die Durchführung von einem Epikutantest. Dieser Test ist ein Provokationstest. Auf den Rücken der Patienten werden ganz spezielle Pflaster aufgebracht. Diese sind mit diversen Allergieauslösern versetzt. Ein erstes Indiz für eine Allergie ist die auffallende Reaktion der Haut. Es schließt sich die Labordiagnostik an. Zu diesem Zweck wird dem Patienten Blut entnommen. Gezielt werden Tests bezüglich der Metalle vorgenommen, aus welchem das verwendete Implantat, besteht. Zur Sicherung der Diagnose kommen die histologischen Untersuchungen an die Reihe. Gewebeproben werden hierfür vom Arzt aus dem betroffenen Gelenk entnommen. Diese werden ans Labor weitergegeben. So können Infektionen eindeutig festgestellt oder ausgeschlossen werden.
Nachdem dem Arzt die Befunde der Untersuchungen vorliegen und sich seine Verdachtsdiagnose bestätigt hat, kann es mit der Behandlung beginnen. Zur Linderung der Symptome wird er mit einer Kortisontherapie beginnen.
Alternativen bei einer Metall-Implantat-Allergie
Bei einigen Patienten minimiert sich der Schmerz im Laufe der Zeit. So kann das Implantat im Körper verbleiben. Anderenfalls, oder auch wenn sich das Metallimplantat lockert, ist ein Austausch und den Einsatz eines anderen Werkstoffes unausweichlich.
Es bieten sich statt der Nickel-Chrom-Kobalt-Prothesen beispielsweise die Titan-Implantate an. Es ist ein Werkstoff, der sehr selten eine Allergie auslöst. Allerdings sind sie erheblich teurer als die Nickel-Chrom-Kobalt-Prothesen und weniger lange haltbar.
Doch auch mit den sogenannten anti-allergischen Multilayerprothesen sind Metall-Implantat-Allergien nicht gänzlich auszuschließen. Hierfür ist die Begründung ganz simpel. Im Gegensatz zu den Implantaten aus anderen Materialien fehlen für die anti-allergischen Prothesen Langzeiterfahrungen. 1971 wurden die ersten Implantate aus Metall und Kunststoff auf dem Markt präsentiert.
Jeder Arzt wird vor dem Einsatz von Hüftprothesen oder Knieprothesen mit dem Patienten ein Gespräch führen und die Anamnese (Krankheitsgeschichte) erheben. An dieser Stelle sind alle bekannten Allergien, speziell Metallallergien, bekannt zu geben. Obwohl nicht gleich ein Zusammenhang offensichtlich ist, gehören allergische Reaktionen nach dem Einsatz von Zahnimplantaten dazu.