Wie wichtig Hände für das tägliche Leben sind, wird meist erst bemerkt, wenn sie, oder auch nur teilweise nicht mehr voll funktionstüchtig ist. Sie werden zu den Tätigkeiten wie das Anziehen, die Hygiene, die Ernährung, die Arbeit und den Freizeitbereich benötigt. Ein Zusammenspiel zwischen den Sehnen, den Muskeln, der Knochen, der Haut und vor allem des Gehirns, sind unerlässlich.
Durch die Fortschritte in der Handchirurgie können sich viele Patienten freuen, dass sie nach einer professionellen Behandlung, ein großer Teil der verloren gegangenen Fähigkeiten zurückerhalten.
Wirkungsbereiche der mikrochirurgischen Verfahren
Teilweise bleibt eine konservative Behandlung relativ erfolglos, wenn der Patient die Zeichen, wie Sehnenscheidenentzündungen, Reizzustände oder andere Beschwerden der Hand, längere Zeit ignorieren. Die konservativen Maßnahmen müssen wesentlich länger durchgeführt werden, ehe sie von Erfolg gekrönt sind, ausreichend. Die Rede ist vom Ruhigstellen, Medikamenten oder Behandlungen mit Salben.
Wurde nachweislich schon ein Teil der Funktionalität einzelner Finger stark reduziert oder gänzlich eingebüßt, bleibt nur noch der chirurgische Eingriff.
Wesentlich häufiger sind Patienten auf das Können der Chirurgen angewiesen, wenn es sich um die folgenden Ursachen handelt:
- Verbrennungen
- Verätzungen
- Erfrierungen
- Frakturen
- Zerrungen
- Verstauchungen
Begonnen wird auch in diesen Fällen oftmals mit der konservativen Behandlung. Dennoch muss in jedem Fall die Hand einem Experten vorgestellt werden. Handelt es sich beispielsweise um einen offenen oder einen komplizierten Knochenbruch, ist eine Operation unumgänglich. Es können sonst Spätschäden eintreten, die unter Umständen nicht mehr korrigiert werden können.
Mikrochirurgischen Verfahren kurz erklärt
In den letzten Jahren ist die Entwicklung auf diesem Sektor rasant vorangeschritten. Dem Chirurgen stehen für seine Arbeit Kleinst-, Mini- und Mikroplatten und -schrauben zu Verfügung. Deutlich verbessert wurden die Operationsergebnisse nicht zuletzt durch externe Stabilisatoren. Der Meilenstein in der Mikrochirurgie wurde schon vor Jahrzehnten gelegt. Doch die innovative Weiterentwicklung ist für die Handchirurgie eine unermessliche Bereicherung.
Konnten bis dato fast ausschließlich Sehnen genäht werden, ist es möglich, dank der mikrochirurgischen Verfahren möglich, auch Gefäße und Nerven zu nähen. Die Nähte sind besonders fein, dabei aber extrem reißfest. Mit der früh-funktionellen Nachbehandlung kann zügig nach dem Eingriff begonnen werden. Durch die Behandlung durch Ergotherapeuten oder anderen Spezialisten wird die Gebrauchsfähigkeit und Funktionalität der betroffenen Hand viel schneller erreicht.
Diagnostik
Die komplexen Vorgänge, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, müssen präzise untersucht werden. Nur durch detaillierte Kenntnisse können die mikrochirurgischen Verfahren gewinnbringend für den Patienten angewandt werden. Dies betrifft sowohl die topographische als auch die funktionelle Anatomie.
Begonnen wird meist mit der Röntgendiagnostik. Unter anderem lassen sich folgende Ursachen für die Schmerzen bzw. Bewegungseinschränkungen erkennen.
- Verletzung des Knochens
- Fremdkörper
- Gelenkveränderungen
- Krankheiten
Zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose kann der behandelnde Arzt noch eine Kernspin-Computertomografie oder eine hochauflösende Computertomografie anordnen. Diese Untersuchungen dienen der Feststellung von Einschränkungen der Leistungsfähigkeit. Ursachen können krankhafte Veränderungen des Greif- und Tastorgans sein.
Resümee
Wie bereits mehrfach erwähnt, stellt die Handchirurgie den anspruchsvollsten Teil der plastischen Chirurgie dar. Daher durchlaufen die Chirurgen dieses Spezialgebietes eine umfassende Ausbildung. Durch die Mikrochirurgie wurde eine völlig neue Dimension erreicht. Ein hohes Maß an technischer Sicherheit bringt die mikrochirurgische Gefäßnaht mit sich.