Kaum jemand beschäftigt sich mit dem Thema Amputation, wenn es ihn nicht akut betrifft. Kommt die Diagnose, dass ein Bein amputiert werden muss, ist es für die Betroffenen zunächst ein Schock. Obwohl es sich um einen relativ großen Eingriff handelt, der sehr belastend ist, kann mit der optimalen Vorbereitung der Operation, der folgenden Reha-Maßnahmen, der Unterstützung der Familie und dem eigenen Willen, ein großer Teil der Mobilität erhalten bleiben.

Ursachen einer Amputation

Das chirurgische Abtrennen von einem Körperteil wird als Amputation bezeichnet. Es ist die letzte Möglichkeit, welche in Betracht gezogen wird, da eine Wiederherstellung der Funktionalität unmöglich und die Erhaltung des Körperteils ausgeschlossen ist.

Bei den Ursachen für eine Amputation nehmen Arterienverkalkungen die erste Stelle ein. Bei Arterien kann es, durch eine schwere Form von Diabetes, bei Rauchern oder auch bei stark erhöhten Blutfettwerten, zum Verschluss kommen. Eine Versorgung mit Sauerstoff im ausreichenden Maße ist nicht mehr gegeben. Dies führt zu einer Gewebsnekrose. Werden die Betroffenen Gliedmaßen nicht rechtzeitig amputiert, kann eine Sepsis die Folge sein.

Nur etwa 20 % andere Ursachen, wie Infektionen, Tumorerkrankungen oder Unfälle, ziehen eine Amputation nach sich. Bei den Amputationsarten wird unterschieden in die Unterschenkelamputation und die Oberschenkelamputation.

Notwendigkeit einer Rehabilitation

Um ein optimales Leben mit Beinprothesen führen zu können, ist die Rehabilitation, welche sich nach der Akutversorgung anschließt, sehr wichtig.

Nachdem der Aufenthalt im Krankenhaus abgeschlossen ist, sollte sich die Reha-Maßnahme nahtlos anschließen. Hier bekommt der Patient die professionelle Unterstützung, welche er benötigt, um sich mit seiner Beinprothese im Alltag zurechtzufinden.

Dauer einer Reha-Maßnahme

In der Regel wird ein Zeitraum von 3 Wochen nicht unterschritten. Je nach dem Kostenträger werden beispielsweise von der Berufsgenossenschaft von 5 bis zu 7 Wochen genehmigt. Doch eine pauschale Aussage hierzu lässt sich nicht treffen. Es kann sich schon während der ersten Reha-Maßnahme abzeichnen, dass der genannte Zeitraum nicht ausreicht. Ob es eine Verlängerung sinnvoll ist, liegt im Ermessen des Arztes.

Nicht selten werden die Patienten während des Anpassungsprozesses nach Hause entlassen. So können sie testen, inwieweit sie mit der Knieprothese zurechtkommt. Doch oftmals macht sich ein weiterer Aufenthalt in einem Reha-Zentrum erforderlich. Ursache kann die Schwankung des Volumens vom Stumpf sein. Vor allem in den ersten 6 bis 9 Monaten sind noch medizinische Unterstützungen nötig. Damit der Patient die wiedererlangte Mobilität nicht wieder einbüßt oder diese sogar verbessert werden kann, ist eine Schaftversorgung angezeigt.

Zurück im Alltag

Um im täglichen Leben mit der Beinprothese relativ problemlos zurechtzukommen, ist ein eisernes Training wichtig. Es gilt die Muskulatur von Armen, Beinen und des Rumpfes zu stärken. Zu beachten hierbei ist, dass sich die Muskulatur relativ langsam aufbaut, aber es rasant zu einem Abbau kommt. Nach erfolgreicher Operation sind zunächst das Stehen und das Laufen mit der Prothese zu erlernen.

Sehr wertvoll ist die Anleitung von Physiotherapeuten. Wer schon im Vorfeld über die Amputation im Bilde ist, kann die Zeit bis zum Eingriff nutzen, um die entsprechende Muskulatur zu stärken. Gezielt sind die Übungen, welche die Experten mit den Patienten durchführen. Auch diese führen nur zum Erfolg, wenn sich korrekt ausgeführt werden. Übungen gibt es für die Ausführung im Liegen, im Sitzen und im Stehen. Es ist kaum zu glauben, wie schnell es zu Versteifung von Gelenken und Verkürzung der Muskulatur kommt.

Schwierigkeiten

Besondere Schwierigkeiten sind bei dem selbstständigen Aufrichten und dem Stehen zu erwarten. Da ist eine professionelle Anleitung der Physiotherapeuten sehr hilfreich. Die nächste Hürde stellt das Gleichgewicht dar. Doch das konsequente Training wird helfen sich schnell im Alltag zurechtzufinden.