Dass es Handprothesen schon länger gibt, ist bekannt. Doch wer hätte gedacht, dass in einer Mumie von 600 Hundert vor Christus bereits eine Prothese (großer Zeh) entdeckt wurde. Etwa 300 vor Christus soll die erste Handprothese der römische Offizier Marcus Sergius Silus getragen haben. Doch in der Funktionalität und der Optik stehen sie in keinem Vergleich zur bionischen Handprothese.

Entwicklung der bionischen Handprothese

Konstruiert haben Schweizer Wissenschaftler die bionische Handprothese, welche in Verbindung mit dem Nervensystem steht. An die Prothese werden die sensorischen Daten vom Gehirn weitergeleitet. Es erfolgt eine Steuerung der bionischen Handprothese über Nervensignale. Die Rückmeldung vom Träger der Prothese, was er greifen möchte, wird vom Gehirn an die Prothese geleitet.

Funktionsweise

Es wird zwischen dem Gehirn und der Prothese des Patienten eine Verbindung hergestellte. Hierzu wird eine Zwei-Wege-Verbindung zum Nervensystem bewerkstelligt. Die Steuerung der bionischen Handprothese erfolgt über Nervensignale, welche vom Gehirn des Patienten kommen. Die Prothese ist mit Berührungssensoren ausgestattet, die nach Eingang des Befehls die Rückmeldung an das Gehirn geben.

Als Meilenstein auf diesem Gebiet erlangte die bionische Handprothese ihr Ansehen, da die Rückmeldung in Echtzeit erfolgt.

Versehen wurden die bionischen Handprothesen mit Sensoren deren Sitz im Handgelenk, der Handfläche und den Fingerspitzen, ist. Indem nicht nur zwei Bereiche mit Senioren ausgestattet sind, fühlt es sich für den Träger fast wie seine eigene Hand an.

Vor- und Nachteile

Zu den Vorteilen gehört das Aussehen. Ferner können alle Funktionen, die bisher von einer implantierten Hand möglich waren, ausgeführt werden. Zwei große Pluspunkte sind darin zu sehen, dass ein Abstoßungsprozess quasi ausgeschlossen ist und der Patient muss demzufolge nicht dauerhaft starke Pharmaka zu sich nehmen.

Bei den Nachteilen sind die hohen Kosten von rund 15.000 Euro pro Prothese zu nennen. Ferner können die bionischen Handprothesen nicht jedem Patienten eingesetzt werden. Ist beispielsweise das Nervengewebe zu sehr geschädigt, ist eine derartige Prothese ungeeignet. Ferner sind die psychologischen Voraussetzungen des Patienten vor einem solchen Schritt zu prüfen.

Kostenübernahme

Wie bereits erwähnt sind die Kosten mit 15.000 Euro für eine bionische Handprothese enorm hoch. Dabei wird dem Wort bionisch oft zu viel Bedeutung beigemessen. Es handelt sich um spezielle Handprothese, deren Funktion hauptsächlich von den Sensoren abhängig ist. Viele Modelle elektrischer Handprothesen sind ebenfalls recht teuer. Stellten die Patienten einen Antrag bei ihrer zuständigen gesetzlichen Krankenkasse für die Kostenübernahme für eine bionische Handprothese, mussten sie meist mit einer Absage rechnen.

Demzufolge sollten die Betroffenen, ehe sie dem Eingriff zustimmen, zunächst den Rat des behandelnden Arztes suchen und dann den Antrag bei ihrer Krankenkasse stellen.